Donnerstag, 27. Dezember 2012

Spielevorstellung 001: Armored Core 4


Spiel: Armored Core 4
System: PS3
Erscheinungsjahr: 2007 (PAL)
Genre: Action/Shooter

Gameplay Video: Hier!


Mechs...ein Thema, was vor allem im fernen Osten (zumindest in den 90ern, wie es jetzt ist weiß ich nicht!) begeistern konnte...

"Hier" im Westen sieht es da allerdings anders aus. Nicht viele können was mit den riesigen bewaffneten Maschinen anfangen. Nun lasse ich meinem gefährlichem Halbwissen freien Lauf...der Unterschied zwischen Mechs und Robotern ist, das Mechs mit menschlicher Hilfe aktiviert und gesteuert werden können, eine wirkliche künstliche Intelligenz zum Treffen von Entscheidungen besitzen sie nicht. Alle Angaben ohne Gewähr.

Die Armored Core Reihe behandelt genau dieses Thema. Die Geburtsstunde feierte diese Reihe auf der PS1. Allerdings habe ich noch nie zuvor einen Teil gespielt. Ich hatte es eigentlich auch nie vor, da es mich nicht wirklich interessiert hat. Bei ebay gab es allerdings 2 "Überraschungsspiele", man wusste also nicht, was man bekommt. Das Spiel war dabei und für mich tatsächlich eine positive Überraschung.

Beim vierten Teil der Reihe schlüpfen wir in die Rolle eines namenlosen Söldners in einer fiktiven Welt. Die Gesellschaft ist zerrüttet, die soziale Schere geht immer weiter auseinander. Nahrungsmittel und die Energieversorgung werden bald nicht mehr für jeden zugänglich sein. Die Bürger mobilisieren eine eigene Armee und kämpfen gegen den Staat.

Die sechs mächtigsten Firmen schlossen sich zusammen und nutzten den Höhepunkt dieser Anarchie aus. Sie arbeiteten ebenfalls gegen den Staat und gründeten eine neue Regierung, in der Nahrung und Überleben garantiert wird (Pax Economica). Als Gegenleistung muss die Bevölkerung für die neu geschlossene Regierung loyal arbeiten. Im Laufe der Zeit merkt die Bevölkerung, was sie geworden ist: Sklaven...keiner traut sich, gegen die "Pax Economica" zu arbeiten, da die Regierung auch in die Waffenforschung investiert und somit jede Revolution im Keim ersticken kann. Bis auf eine Person...Rose. Es wird um Hilfe gebeten, damit endlich wieder Ordnung in die Welt einkehren kann. Somit schließen sich einige Söldner zusammen, um gegen die "Pax Economica" vorzugehen, einschließlich uns.

Wie man schon am Erscheinungsjahr feststellt, gehörte dies zu den ersten Spielen, die für die PS3 erschienen sind. Dafür ist die Grafik in den Sequenzen wirklich schön gelungen, was man bereits im Intro bemerkt. Die Stimmung wirkt dystopisch und düster, was zu den tonnenschweren, dreckigen und gefährlichen Maschinen passt. Allerdings gestaltet sich der Anfang alles andere als einfach...

Bevor wir die erste Mission spielen können, absolvieren wir ein kleines Tutorial, was uns mit der Steuerung vertraut macht. Die Steuerung ist auch wirklich nicht das Problem: Unser Mech ist mit vier Waffen ausgestattet, einem Boost und oftmals Ersatzwaffen. Hier beginnt es schon: Es gibt so gottverdammt viele Möglichkeiten zum einstellen...unfassbar...ich war wirklich überfordert! Deshalb habe ich das Spiel schon mehrmals nach nur wenigen Missionen beiseite gelegt. Es war mir zu viel.

Wir können zum einen zwischen den Köperpanzern wählen. Diese sind in die Bereiche Torso, Beine, Arme und Kopf augeteilt. Jede Änderung bewirkt eine Änderung bei den allgemeinen Statuspunkten (Angriff, Mobilität, Defensive, Lebensenergie, Gewicht und Energie). Es gibt keine beste Auswahl. Man muss sich selbst entscheiden, worauf man eher Wert legt. Soll er lieber schneller sein, oder eher ne Killermaschine...oder ein Panzer, der 10000 Raketen aushält? Die Wahl habt ihr!

Nach der Panzerung könnt ihr einen Booster auswählen, womit ich mich allerdings nicht wirklich beschäftigt habe.
Als nächstes kommt das Wichtigste: Die Waffensysteme. Von Schwertern über Maschinengewehre, Raketensystemen, Plasmakanonen bis hin zu Scharfschützengewehren wird hier wirklich einiges geboten. Auch hier wirken sich Änderungen auf die Statuspunkte aus. Allerdings sind diese nicht immer ausschlaggebend. Man muss sein Waffensystem auf die zahlreichen Missionen abstimmen. Gegen Scharfschützen kann man gern mal das Schwert auspacken, Nahkämpfer sollte man mit dem Granatwerfer auf Distanz halten. Es bleiben einem unzählige Möglichkeiten.

Nach dem Waffensystem kommen die Stabilisatoren, dessen Sinn ich mir ebenfalls nicht im klaren bin. Sie wirken sich aber auch auf die Werte aus.

Am Ende gibt es noch ein kleines "Tuning", was sich nur positiv auf Werte auswirkt. Dafür braucht man allerdings entsprechende Punkte, die nach dem Abschluss eines Kapitels vergeben werden.

Am Anfang hat man von den vorgenannten Elementen nur eine Hand voll zur Auswahl. Den Rest muss man sich noch kaufen. Wie sich die Gegenstände auf den Mech auswirken, ist allerdings schon dargestellt.

Hat man sich für eine Ausüstung entschieden, kann man mit der Kampagne beginnen. Die Hauptkampagne teilt sich in insgesamt sechs Kapitel auf, die widerum jeweils eine Vielzahl von Missionen beinhalten. Es gibt "mach alles platt"-Mission, sowie "Mach nur das eine Ding platt"-Missionen und "pass auf, dass dein Kumpel nicht plattgemacht wird"- Missionen. Hier und da gibt es auch noch einen "Bosskampf". Bei diesen Missionen kämpft ihr gegen einen Mech der Pax Economica, die oft sehr stark sind. Nach der Erledigung eines solchen Mechs wird man oft mit wertvollen Ausrüstungsgegenständen belohnt. Ansonsten kämpft man gegen Panzer, Selbstschussanlagen, nicht so starken Mechs und allerlei Kriegswerkzeugen. Genau aus diesem Grund ist es auch wichtig, für jede Mission die richtige Ausrüstung auszuwählen.

Nach der erfolgreichen Beendigung einer Mission erfolgt ein Rating (S bis C). Je mehr Schaden man genommen hat, je mehr Munition man verballert hat und je länger man für eine Mission gebraucht hat, umso schlechter wird das Rating. Das widerum wirkt sich auf das Geld aus, was man nach der Beendigung einer Mission erhält. Dieses kann man dann widerum in neue Ausrüstungsteile fließen lassen. Nachdem man ein komplettes Kapitel beendet hat, erhält man einige Punkte, die man in das vielseitige Tuning des Mechs stecken kann. 

Wenn man das Spiel geschafft hat, kann man noch jede Mission als erschwerte Version spielen, was mehr Geld einbringt.


Fazit:

Aller Anfang ist schwer...wenn man sich aber einmal auf das Spiel einlässt, kommt man nur schlecht davon weg! Mir gefällt besonders das zusammenbauen unseres eigenen Mechs (man kann auch die Farbe frei auswählen). Es gibt unzählige Möglichkeiten, nach jeder Mission muss man aber wirklich wissen, was in der nächsten Mission auf uns wartet! Ansonsten sind wir falsch ausgerüstet und haben keine Chance! So erhält das Spiel meiner Meinung nach einen leicht strategischen Charakter. Da man gekaufte Gegenstände auch wieder zum Kaufpreis verkaufen kann, hat man wirklich die Möglichkeit, sich jedes mal komplett neu auszustatten. Die dystopische Atmosphäre wird durch die Farbgebung, dem Soundtrack und der Monologe zwischen den Kapiteln verstärkt.
Was mir aber merkwürdig vorkam, war die Entwicklung des Schwierigkeitsgrades. Meistens braucht man für eine Mission nicht länger als fünf Minuten, was das Spiel an sich kurzweilig wirken lässt. Oftmals hing ich aber eine Stunde an der gleichen Mission....die Mission danach habe ich allerdings problemlos beim ersten mal geschafft. Es wirkt etwas unausgewogen.
Außerdem ist die Kameraführung in heißen Gefechten doch eher behindernd als hilfreich. Gerade, wenn man zum finalen Schuss ansetzen will, macht die Kamera gerne das, was sie will!
Das Trial & Error Prinzip ist nicht jedermanns Sache, gehört aber einfach dazu, damit man sich entsprechend ausrüsten kann, um die Mission mit Leichtigkeit meistern zu können!
Leider habe ich nicht alle Storyrelevanten Mittel verstanden, was aber wahrscheinlich mit meinem fehlenden Wissen über die Vorgänger zusammenhängt.
Ich hatte das Spiel nach c.a. acht Stunden durchgeschafft, was ich bei so einem Spiel in Ordnung finde. Den Hard-Mode habe ich nicht gespielt. Im normalen Schwierigkeitsgrad habe ich auch bei weitem nicht alle Missionen auf "S". Dafür hat meine Motivation am Ende doch nicht gereicht.
Dennoch, sehr empfehlenswert, ich habe mit was schlechterem gerechnet! 


Bewertung: Gut -