Freitag, 19. März 2010

013: Final Fantasy 7

System: Playstation 1
Videos: 209
Dauer: 37:32:35
Uploadzeitraum: 19.03.2010 - 31.10.2010

Link zu den Playlists:
Vol.1 - Vol.196: Hier!
Vol.197 -  Ende: Hier!

Vorgänger/Nachfolger:

Final Fantasy
Final Fantasy 2
Final Fantasy 3
Final Fantasy 4
Final Fantasy 5
Final Fantasy 6
Final Fantasy 8
Final Fantasy 9
Final Fantasy 10
Final Fantasy 10-2
Final Fantasy 12
Final Fantasy 13
Final Fantasy 13-2


Gedankenmüll zu diesem Projekt

Final Fantasy 7...meiner Meinung nach wirklich auch heute noch ein Juwel. Meine Mutter brachte es uns damals auf Verdacht mit. Es hatte einen stolzen Preis von 120 DM, normal waren damals um die 100 DM für ein neues Game. Ich habe vorher noch nie etwas von der Serie bzw. von diesem Spiel gehört, es kam kurz vor dem 24.12.1997 heraus, dem Tag, an dem wir die PS1 bekamen. Der Preis erklärte sich durch die Menge an CD`s (3 Stück). Damals waren CD Rohlinge noch relativ teuer, da es damals das fortschrittlichste Wechselmedium war, was es gab. Einer meiner Brüder begann sofort mit dem Spielen. Ich schaute zu.
Man will es vielleicht gar nicht glauben..aber zu Anfang hat mir dieses Spiel nicht gefallen. Ich war actionreicheres gewohnt. Für mich war es damals einfach zu viel Gelaber, das Gameplay überzeugte mich ebenfalls nicht. RPG`s in dieser Form bin ich zu diesem Zeitpunkt nicht begegnet. Auch der Grafikstil schreckte mich ab. Bei meinen Brüdern sah es anders aus, sie liebten das Spiel. So war ich, aufgrund der Tatsache, das wir uns zu dritt eine PS1 teilten, schon fast gezwungen, das Spiel zu verfolgen. Im Verlauf offenbarten sich immer mehr Dinge, die das tiefgreifende Gameplay auf mich einwirken ließen. Substanzen...Level..Aufrufe..Gegner...Geheimnisse...der Umfang...irgendwie reizte es mich doch. Ich begann zu spielen. Damals war ich (im Ggstz. zu heute) nicht unbedingt der Typ, der sich Sachen in Spielen durchgelesen hat. Somit kam ich über den ersten, eigentlich sehr einfachen Endgegner nicht hinaus, weil ich einen entscheidenen Ratschlag des Spiels nicht befolgt habe. Deshalb habe ich das Spiel wieder beiseite gelegt.

Kurz danach kam der achte Teil heraus, was keinen Nachfolger darstellt. Er spielt in einer anderen Welt, hat komplett andere Charaktere und eine andere Story. Da ich quasi der "Vorreiter" (soll soviel heißen, das ich von uns dreien der erste war, der es spielte) von Final Fantasy 8 war, habe ich das Spiel durchgezogen. Ich war begeistert. Viele meiner Freunde behaupteten, das Final Fantasy 7 viel besser wäre, gerade storytechnisch. Ich wollte wissen, was an diesen Aussagen dran ist, deshalb grub ich das Spiel wieder aus...und es hat den Status erreicht, den dieses Spiel heute für mich hat: Definitiv eines der Top 5 Spiele für die PS1!
Die Story hier erklären...dafür könnte ich einen eigenen Post machen! Ich versuche aber, die wichtigsten Fakten zusammenzufassen. Wir sind Cloud, ein Söldner, der zu Anfang von der Widerstandsgruppe Avalanche angeheuert wurde. Diese Gruppe setzt sich für den Planeten ein und versucht, die Verseuchung und Ausbeutung der Welt durch die Shinra Corp. zu stoppen. Cloud denkt, dass er sich an vieles erinnern würde. Im Laufe des Spieles wird er mit harten Wahrheiten und tatsächlich existierenden Erinnerungen konfrontiert. Auf dem Weg trifft er viele Leute, die sich seiner Gruppe anschließen und für ihn kämpfen... ihm offenbart sich im Laufe der Ereignisse seine wahre Vergangenheit...um nur einen Strang der Story oberflächlich zu behandeln! Am besten muss das Spiel einfach selbst gespielt werden, um alle Facetten der Story mitzubekommen. 


Bewertung

Mittlerweile kann man das Gameplay als klassisches rundenbasiertes Rollenspiel einordnen. Vorher kannte ich nur Rollenspiele ala Eye of the Beholder für den Amiga, wo man sich in Echtzeit durch zahlreiche Dungeons kämpfen musste. Dabei waren die Gegner geskriptet. Bei Final Fantasy kommen Zufallskämpfe zum tragen (wie auch bei früheren Rollenspielen für Nintendo Konsolen). Man bewegt sich durch vorgerenderte Bereiche und wird durch eine kurze Übergangssequenz benachrichtigt, dass man auf Gegner trifft. Sobald der Kampf beginnt, füllen sich die Balken der maximal gleichzeitig drei am Kampf teilnehmenden Charaktere. Sobald dieser gefüllt ist, kann man sich aussuchen, was man tut. Man kann sich aussuchen, ob man einen normalen Angriff ausführt, ob man MP investiert, um Zaubersprüche zu sprechen, oder ob man vielleicht ein Item einsetzt, den eingehenden Schaden verringern möchte und die Verteidigung wählt, oder letzendlich doch lieber vom Kampf flieht. Bei der normalen Attacke wäre noch hinzuzufügen, dass die Charaktere in zwei Reihen aufgestellt werden können. Diejenigen, die in der hinteren Reihe aufgestellt sind, nehmen bei Nahkampfangriffen nur 50% des eigentlichen Schadens, solange sie aber keine Fernangriffe einsetzen, teilen sich auch nur 50% des Schadens aus. Die Lebensenergie wird in Form von HP angezeigt. Sobald man Schaden nimmt, füllt sich ein weiterer Balken auf. Wenn dieser gefüllt ist, kann man einen starken Limit Angriff ausführen. Die unterschiedlichen Charaktere können im Laufe des Abenteuers weitere Limit Angriffe erlernen, die sich auf unterschiedliche Limit-Level verteilen. Je höher das Level des aktuellen Limit Angriffes ist, desto länger dauert es, bis sich die Leiste füllt. Um die Limits des vierten Levels erlernen zu können, benötigt man bestimmte, oft sehr gut versteckte und verpassbare Items.

Eine Besonderheit stellt das System des Zauberns dar. Die Charaktere lernen nicht wie üblich die Zaubersprüche von alleine. Man benötigt so genannte Substanzen, die teilweise käuflich erworben, oft aber auch nur an bestimmten Stellen gefunden werden können. Wenn man diese hat, benötigt man noch eine Waffe oder eine Rüstung, mit welcher man die Substanzen koppeln muss. Die Waffen und Rüstungen besitzen dabei mehrere verbundene oder einzelne Slots, dies unterscheidet sich von Waffe zu Waffe. Gekoppelte Substanzen erhalten Erfahrungspunkte und steigen nach einer bestimmten Zeit auf, womit die Zauber noch stärker werden können. Manche Waffen beinhalten sogar einen Erfahrungsmultiplikator, wodurch sich die erhaltenen Exp. vervielfachen. Hat eine Substanz die maximale Stufe erreicht, wird diese zur Master Substanz. Im gleichen Atemzug wird diese Substanz mit 0 Erfahrungspunkten reproduziert. Somit ist man in der Lage, Substanzen, die es eigentlich nur einmal im Spiel gibt, zu vermehren.

Es gibt insgesamt 5 unterschiedliche Arten von Substanzen. Die grünen Substanzen stellen normale Zauber wie Feuer, Eis oder auch Heilung dar. Diese können mit den blauen Substanzen in verbundenen Slots...naja...verbunden werden. Dadurch kommen zusätzliche Effekte hinzu, wie bspw. das Absorbieren von HP des Gegners oder das Wirken des Zauberspruches auf alle Gegner/Verbündete. Die gelben Substanzen fügen zustäzliche Befehle wie "Stehlen" hinzu und kosten in der Regel keine MP. Eine Besonderheit stellt da die Substanz Feindeskönnen dar: Sobald ein Zauberspruch des Gegners auf den Inhaber dieser Substanz gesprochen wurde, lernt dieser den Zauberspruch. Wenn man diesen spricht, kostet es natürlich MP. Es gibt auch noch Substanzen, die die Charaktereigenschaften wie Stärke, Magie oder auch HP/MP steigern, diese sind lila. Zu guter letzt kommen noch die mächtigsten Substanzen, die roten. Mit ihnen kann man mächtige Kreaturen beschwören, die verheerenden Schaden austeilen und oft auch eines der Elemente zugeordnet sind. Die einzelnen Substanzen wirken sich, sobald sie gekoppelt sind positiv und negativ auf die vorhandenen Eigenschaften aus. Bspw. wird bei den Zaubersubstanzen die MP und die Magiestärke prozentual erhöht, während sich die HP und die Stärke verringern. Deshalb ist eine optimale Kombination der Substanzen mehr als wichtig! Hat man alle Substanzen einer Farbe auf die Master-Ebene gebracht, kann man sich eine richtige Mastersubstanz besorgen. Diese Substanz beinhaltet alle Zauber der jeweiligen Farbe! Somit muss man nur einen Slot koppeln damit man Zauber verwenden kann, die sonst insgesamt 20 Slots in Anspruch nähmen. Außerdem sind die erwähnten Nebenwirkungen nun nicht mehr vorhanden. Bis es allerdings soweit ist, vergehen viiieeele Stunden...vor allem wenn man anstrebt, jeweils drei gelbe, grüne und rote Master Substanzen zu besitzen (es gibt weder eine lila noch eine blaue Master Substanz).  

Mit manchen Substanzen kann man seinem Angriff ebenfalls Elemente oder Zustandsveränderungen (bspw. Schlaf oder es kann nicht gezaubert werden) hizufügen. Man muss dabei allerdings beachten, dass einige Kreaturen gegen bestimmte Elemente immun sind bzw. von ihnen geheilt werden. Bei den Zustandsveränderungen sieht es ähnlich aus, nur das diese dann einfach unwirksam sind.
Die verschiedenen Charaktere kann man immer zu dem ausbauen, wie man sie gerne hätte, es gibt keinen, der besonders schwach ist oder besonders gut zaubern kann. Weibliche Charaktere sind in der Regel (höhöhö...) etwas schwächer als männliche, können dafür aber besser zaubern. Im Endeffekt entscheidet aber die Kombination gekoppelter Substanzen über die Rolle eines Charakters. Die Charaktere unterscheiden sich natürlich nicht nur äußerlich voneinander. Jeder hat seine eigene Waffenart, beginnend beim Schwert bis hin zu einem Megaphon. Dabei gibt es jeweils eine ultimative Waffe, die man nur einmal im Spiel bekommen kann und oft besondere Eigenschaften aufweist. Der Schaden von Clouds ultimativer Waffe richtet sich nach seinen aktuellen HP, je höher der Wert ist, umso härter schlägt er zu. Einen Nachteil haben die Waffen allerdings: Sie haben zwar acht Substanzslots (Maximum), dadurch kann man viele nötige Substanzen koppeln. Allerdings bekommen sie keine Erfahrungspunkte.         
Mein Gott...das Gameplay hätte schon für diesen Post gereicht! Aber ich bin noch nicht ganz fertig...neben der eigentlichen Hauptstory gibt es noch zahlreiche kleinere und größere Sachen zu erledigen! Um das Spiel normal durchzuspielen, muss man vielleicht 35 - 45 % des Spieles gesehen haben (nicht einmal das Treffen aller Charaktere ist von Nöten!). Bei so einem Durchgang verpasst man allerdings unglaublich viel...zahlreiche Zauber, die schwierigsten Gegner, einige Storysegmente...viele Fragen würden unbeantwortet bleiben. Bei meinem ersten Durchgang ging es mir auch so, bis ich das Lösungsbuch parat hatte. Da habe ich erstmal gesehen, wie groß das an sich schon nicht gerade kleine Spiel ist! Bis heute habe ich bestimmt zig Sachen noch nicht entdeckt...und das nach mittlerweile mindestens fünfmaligem Durchspielen!

Die Story wird sehr schön erzählt, es gibt zwar keine Sprachausgabe und die Übersetzung ist auch manchmal ziemlich merkwürdig, aber die Mischung aus dreckigen Maschinen mit der teilweise sanften Musik verschafft einfach ein einzigartiges Ambiente. Jeder der insgesamt 9 Charaktere hat seine eigene Geschichte, der ich auch gespannt gefolgt bin. Auch auf der Weltkarte findet man hier und da bestimmte Informationen, die mit der Hauptstory oder dem Geschehen in der Welt in irgendeiner Form zu tun haben. Wenn man Lust hat, kann man also tagelang nach solchen Infos suchen! Auch die Sequenzen sind für die damalige Zeit wirklich gut gelungen.
Die Grafik ist..gewöhnungsbedürftig. Ich spreche nicht von den schönen, vorgerenderten Hintergründen (glücklicherweise wird gezeigt, welche Türen man betreten kann!) oder den flüssigen Kampfanimationen, sondern von den Charakteren außerhalb des Kampfes. Es sieht einfach komisch aus, sehr Anime-Like. Nasen und Münder besitzen die Charaktere in dieser Sicht nicht. Aber es erfüllt seinen Zweck, man kann alle auseinanderhalten. Die Kämpfe hingegen haben mich damals schon mehr beeindruckt. Ich habe mich so oft gefragt, warum das nicht der komplette Grafikstil ist...aber dann gäbe es statt drei wohl eher 8 CD`s! xD Im Großen und ganzen springt die Grafik zwischen "WOW!!" und "...wow...." hin und her, ist aber unterm Strich sehr gut zu ertragen.

Der Soundtrack...einmalig...mehr brauche ich nicht zu sagen. Spielt es einfach und ihr wisst was ich meine. Es passt einfach alles, auch die Soundeffekte.
Vom Umfang her dürfte sich eigentlich auch niemand beschweren. Beim Lets Play hatte ich glaube ich um die 53 Stunden gebraucht. Das war aber bei weitem nicht der erste Durchgang. Immerhin wusste ich schon über das meiste bescheid, wie es funktioniert und wo ich was finde. Beim ersten Durchgang in dieser Form (wie gesagt, ich habe wahrscheinlich bei weitem nicht alles geholt!) kann man locker nochmal 20 Stunden hinzuzählen. Aufgrund des motivierenden Gameplays wird es auch nie langweilig! Hin und wieder gibt es auch kleine Minigames zu meistern, die vom "Alltag" ablenken (Snowboardrennen, Railshooter, Kampfarenen..).

Der Schwierigkeitsgrad ist relativ ausgewogen, je nachdem wie man spielt. Da ich lieber jeden Pixel fünfmal durchsuche, kam es bei mir natürlich viel öfter zu Zufallskämpfen. Dadurch habe ich früher höhere Level der erreicht und war stärker als viele meiner Gegner. Sobald man die Schwäche gewisser Gegner herausgefunden hat, werden auch dicke Bosse zum Kinderspiel! Eine Ausnahme stellen hierbei die beiden schwierigsten Gegner dar. Bei mir muss noch eine gehörige Portion Glück dazugehören, damit ich sie besiegen kann! Wenn man aber oft vor Kämpfen flüchtet, könnte man später dazu gezwungen sein, etwas zu Leveln. Mir persönlich ist das nicht häufig passiert.

Bleibt mir sonst noch irgendwas zu sagen..hm...nein eigentlich nicht. Negatives fällt mir nicht wirklich ein, zumindest nichts störendes. Die Grafik ist wie gesagt teilweise merkwürdig. Während der Kämpfe kommt es auch des öfteren zu Clipping-Fehlern, gerade wenn man zu einem Zauber oder einer Limit-Attacke ansetzt. Die Kamera beginnt sich beim Sprechen eines Zaubers zu drehen und hängt öfters mal in einer Wand fest. Im Spielverlauf kommt man auch zu storylastigeren Abschnitten (gerade in Städten) wo es keine Zufallskämpfe gibt. Wenn man gerade aber echt Bock hat, zu leveln, ist das ziemlich nervig! Vor allem aber die stundenlangen Erinnerungssequenzen Clouds. Man kämpft zwar, allerdings geben diese Kämpfe keine Erfahrungspunkte. Ansonsten fällt mir wirklich nichts ein, was ich zu bemängeln hätte.
Zusammengefasst gehört dieses Spiel wirklich zu den ganz großen Meisterwerken! Es ist auch heute noch sehr teuer (zwischen 30 und 60 €), aber auch noch aus heutiger Sicht kann man das Geld ruhig dafür ausgeben...spielt es...SPIELT ES! 


Fazit: Sehr gut +


Für mich ist dieser Teil nach wie vor der beste Teil der Reihe (auch wenn es sich nicht wirklich um eine Reihe handelt!). Viele Elemente, die in Final Fantasy 7 zu sehen sind, sind auch bereits in den Vorgängern zu entdecken (ob es Namen sind, Gegner oder sonst was). Squaresoft bzw. Square-Enix baut diese Running Gags in jeden Final Fantasy Teil ein (bspw. der Name Cid). Vom Lets Play her gab es auch hier eine Besonderheit. Aufgrund des Umfanges habe ich nach dem Abschließen einer CD ein anderes Projekt gestartet, damit es einfach nicht zu eintönig wird. Das würde ich bei zukünftigen FF Lets Plays ähnlich halten. Ich habe bei keinem anderen Abschluss eines Projektes so gemischte Gefühle gehabt, wie bei diesem hier. Einerseits war ich froh und stolz darauf, es geschafft zu haben. Andererseits hat mich dieses Projekt über ein halbes Jahr lang begleitet. In dieser Zeit ist viel passiert, gerade in Bezug auf das Hobby. Eine weitere Besonderheit war, dass ich extra alle Zaubersprüche/Limits/Aufrufe erneut aufgenommen habe, um sie in insgesamt drei videos zusammenzuschneiden. Diese Videos befinden sich am Ende der zweiten Playlist. Aus heutiger Sicht würde ich solche Videos wohl auf meinem Gameplay-Channel hochladen. Mal schauen, wann ich mich das nächste mal an so ein Mammutprojekt wage...