Mittwoch, 20. Januar 2010

009: Oddworld - Abe`s Exoddus

009: Oddworld - Abe`s Exoddus

System: Playstation 1
Videos: 72
Dauer: 12:29:12
Uploadzeitraum:  20.01.2010 - 25.02.2010

Link zur Playlist: Hier!

Vorgänger/Nachfolger:
Oddworld - Abe`s Oddysee
Oddworld - Munch`s Oddysee
Oddworld - Strangers Wrath

 

Gedankenmüll zu diesem Projekt

Wie hoch damals meine Erwartungen an dieses Spiel waren...die Demo des Vorgängers kannte ich auswendig, viele der Sequenzen konnte ich bereits mitsprechen und die Spielwelt hat mich immer wieder aufs neue mit kleinen Details beeindruckt, die mir vorher nicht auffielen. Kann mir der Nachfolger diese Gefühle wiederbringen? Um etwas zu spoilern: Ja, kann er!

Zunächst aber erstmal zu der Geschichte, wie ich von diesem Spiel erfuhr: Wie bereits in anderen Posts klar wird, habe ich damals Gamezeitschriften gelesen. So wusste ich immer, was wann für das graue Götzenbild erschienen ist und erscheinen wird. Unter anderem war auch ein Vorabbericht von Oddworld - Abe`s Exoddus zu finden. Natürlich hatte ich schon beim lesen des Titels feuchte Augen! Mein damaliges Lieblingsspiel bekommt einen Nachfolger spendiert! Die ersten Screenshots ließen darauf schließen, dass es wieder den gleichen Grafikstil und das gleiche Gameplay bieten wird, wie der Vorgänger. Meiner Meinung nach eine verdammt gute Entscheidung.

Die Story des Spiels schließt unmittelbar an die Geschehnisse des ersten Teiles an. Sogar die Eröffnungssequenz beginnt genau so, wie die Endsequenz von Abe`s Oddysee geendet hat. Vor dem Spiel hat man die Möglichkeit, sich noch einmal die Geschehnisse des ersten Teiles anzuhören. Somit werden Menschen, die den Vorgänger nicht kennen (ja, so etwas soll es tatsächlich geben!), in die Story und die Problematik unseres Anti-Helden eingewiesen. Ein ziemlich nettes Feature.


Nachdem wir beim Vorgänger also alle Oberhäupter von Rupture Farms ausgeschaltet haben und die lebenden Mudokons nicht mehr um ihr Leben bangen müssen, findet eine kleine Feier zu ehren Abe`s statt. Währenddessen bekommt er eine Vision, bei der die Geister verstorbener Mudokons erklären, dass es zwar den lebenden Mudokons scheinbar gut geht, die toten allerdings nicht in Frieden ruhen können. Versklavte blinde Mudkons haben nämlich die Aufgabe, die Knochen früherer Mudokon-Generationen in der Begräbnisstätte Necrum auszugraben. Diese werden nämlich in der von Glukkons geführten Soulstorm-Brauerei zu einem neuartigen Getränk verarbeitet! Ob die blinden Mudokons überhaupt wissen, was sie dort tun, ist fraglich. Um dieses Getränk etwas zu verfeinern, werden außerdem die Tränen noch lebender Mudokons hinzugemischt. Wie man an sie rankommt? Man fügt ihnen einfach so lange Schmerzen zu, bis genug Tränen vorhanden sind. Unsere Aufgabe ist es nun, die versklavten Mudokons zu retten und der Störung der Totenruhe ein Ende zu setzen!
 

Bewertung

Das Spielprinzip orientiert sich sehr stark an den ersten Teil. Wir müssen rennen, springen, mit Mudokuns kommunizieren und diverse Schalter umlegen. Man könnte im ersten Moment meinen, dass es sich um das gleiche Spiel mit neuer Story handelt. 

Im Gegensatz zum Vorgänger gibt es hier nun 300 Mudokons, die man retten kann! Klingt nach ner ganzen Menge! Im Endeffekt sind diese aber nicht so breit verteilt wie im ersten Teil (stellenweise rettet man 8-10 Stück auf einmal). Die im ersten Teil erlangten Kräfte finden auch in diesem Teil wieder Anwendung. Somit können wir den bekannten Gegnern das Leben schwer machen! Allerdings gesellen sich noch einige neue Kreaturen dazu, wie bspw. fliegende Sligs. Auch das Chanten hat sich weiterentwickelt: Während es im Vorgänger nur möglich war, Sligs zu kontrollieren, können wir nun über fast jedes Lebewesen die Kontrolle erlangen! Dazu gehören auch die Glukkons! Jede zu kontrollierende Kreatur verfügt über seine eigene Sprachsteuerung.
Eine weitere Neuheit findet man bei den Mudokons: Diese haben mittlerweile Gefühle entwickelt und unterscheiden sich zwischen depressiven, wütenden, albernen und blinden Mudokons. Um diese zu retten, muss man die verschiedenen Besonderheiten der einzelnen..naja..."Eigenschaften" beachten. Blinde Mudokons bspw. folgen der Stimme und bleiben erst bei Zuruf stehen. Wenn man dies nicht beachtet, kann es durchaus vorkommen, dass einige Mudokons in ihren Tod stürzen! Somit muss auch hier, wie im letzten Teil, der Kopf eingeschaltet werden!
Lustigerweise sind wir, nachdem wir vom Getränk der Brauerei getrunken haben, in diesem Spiel auch in der Lage, unsere Flatulenzen zu steuern! Sie dienen quasi als "Homing Missile". Man kann unerforschte Bereiche erforschen und von Gegnern befreien. Dabei müssen allerdings sich in der Nähe aufhaltende Freunde beachtet werden, da sie sonst von der Explosion mitgerissen werden!


Grafisch bewegt sich dieses Game auf dem gleichen Niveau wie der Vorgänger. Es gibt nun aber viel mehr der schönen Rendersequenzen zu bewundern! Deshalb hat das Spiel wohl auch nicht auf eine CD gepasst, es wird auf zwei Datenträgern ausgeliefert. Die Umgebungen sind noch abwechslungsreicher als beim Vorgänger und reichen von Grabstätten über Kasernen bis hin zur Wildnis! Bewundernswert sind hierbei wieder die Übergänge zwischen den einzelnen Screens, die aus kleinen Rendersequenzen bestehen.   
Soundtechnisch macht das Spiel seine Arbeit, nicht mehr und nicht weniger. Die Musik dümpelt im Hintergrund vor sich hin, was aber schon eine gewisse Atmosphäre aufbaut. Die Soundeffekte sind ähnlich gelungen wie im ersten Teil, besonders hervorzuheben wären da die verschiedenen Geräusche der Charaktere und Kreaturen.
Durch die 300 Mudokons und der zwei CD`s kann man sich vorstellen, dass dieses Spiel wohl etwas umfangreicher ist als der erste Teil! Ist es auch zweifellos, ein kleines, sehr praktisches Feature lässt einen aber einiges an Zeit einsparen: Quicksave! Während es bei Abe`s Oddysee vorgegebene Speicherpunkte gab, hat man hier nun die Quicksave-Funktion! Da dieser auch nicht auf der Memory Card gespeichert wird, geht dies auch relativ schnell! Einmal kurz ins Menü, Quicksave, weiter gehts! So kann man auch gerne mal waghalsige Manöver ausprobieren. Wenn es nicht klappt, Quicksave laden und an der Stelle weiterspielen, wo der Quicksave gemacht worden ist. Aber Vorsicht: Ähnlich wie bei einem Savestate kann man ihn auch in unpraktischen Situationen platzieren! Während man in einen Abgrund fällt sollte man also nicht unbedingt speichern...eine richtige Speicherung des Fortschrittes findet aber auf der Memory Card statt.


Genau durch diese Funktion wird der Schweirigkeitsgrad des Spieles mehr als fair. Es gibt sehr knackige Passagen wo man wirklich zweimal hingucken muss, um auf die Lösung des Problems zu kommen. Auch das Retten aller 300 Mudokons erweist sich als schwierig. Da es aber in jedem Screen einen Hinweis darauf gibt, ob es einen geheimen Bereich gibt oder nicht, ist auch dies einfacher zu schaffen als im Vorgänger. Außerdem gibt es zwei verschiedene Enden, womit man einen gewissen Wiederspielwert hat.

An sich hat mich persönlich das Prequel mehr geprägt, zusammengefasst haben die Spieleentwickler aber eine verdammt gute Arbeit abgeliefert! Es wirkt auf dem ersten Blick wie ein kleines Update des ersten Teils, beim Spielen merkt man allerdings, wie facettenreich die Neuerungen sind. Fans des ersten Teiles können wirklich bedenkenlos zuschlagen: Das gute und bewährte Spielprinzip ist vorhanden, die geilen Sequenzen sind zahlreicher vorhanden, der Schwierigkeitsgrad ist fairer und die Möglichkeiten vielfältiger! Genau so muss ein Nachfolger aussehen! Prägender war wie gesagt für mich zwar der erste Teil, Abe`s Exoddus ist vom Spiel her aber eine deutliche Weiterentwicklung!

Fazit: Sehr gut

Die Oddworld Reihe gehört, wie bereits erwähnt, zu eines meiner Identifikationsmerkmale als Lets Player! Allerdings hatte ich bei diesem Projekt kaum prägende Momente. Eine Besonderheit während der Aufnahmen
war, dass ich bei diesem Projekt bis zum heutigen Tage mit c.a. 4 Stunden am Stück meine längste Aufnahmesession hatte! Ein Replay wird bald in Form von Livestreams stattfinden.

Montag, 11. Januar 2010

008: Crash Bandicoot

System: Playstation 1
Videos: 44
Dauer: 7:28:17
Uploadzeitraum:  11.01.2010 - 02.02.2010

Link zur Playlist: Hier!
Link zum Replay: Hier!

Vorgänger/Nachfolger: 


Crash Bandicoot 2 - Cortex Strikes Back
Crash Bandicoot 3 - Warped
Crash Bandicoot - Der Zorn des Cortex
Crash Twinsanity (Blog folgt!)
Crash of the Titans
Crash - Mind over Mutants   


Gedankenmüll zu diesem Projekt

Eine für mich sehr wichtige Spieleserie feiert hier seinen Einstand. Neben der Oddworld-Reihe gilt Crash Bandicoot für viele meiner Zuschauer als Identifikation meiner Person als Lets Player. Bis zum heutigen Tage gehören Teile dieses Projektes zu meinen beliebtesten Videos. Warum das so ist? Weil ich die Playstation liebe. Weil Crash Bandicoot Playstation ist. Deshalb blieb mir eigentlich nichts anderes übrig, als dieses Spiel als Projekt zu wählen!
Crash Bandicoot sollte eigentlich das Maskottchen Sonys werden und stand damit in indirekter Konkurrenz zu der Mario Reihe. Beide Maskottchen sollten die Konsolenverkäufe (damals N64 und Playstation, Sega Saturn klammere ich da mal aus) ankurbeln. Auch in der TV Werbung hat sich der Beuteldachs mehrmals mit dem Klempner angelegt. Da ich damals nie so der Nintendo Fan war, habe ich den Weg zur Playstation gefunden, wobei ich zum Zeitpunkt der Entscheidung nichts von Crash wusste. Bereut habe ich es definitiv nicht!
Komischerweise habe ich den Beginn der Serie erst nach den anderen Teilen gespielt. Ich wollte die Reihe komplettieren, Teil 2 und 3 hatte ich bereits zu 100% erfüllt. Danach musste der erste Teil ran. Deshalb gibt es auch keine großartige Geschichte, wie ich zu dem Spiel fand. Das wird bei den Nachfolgern der Fall sein!

Wir sind Crash Bandicoot, ein Beuteldachs, der aus dem Labor seines Schöpfers Dr. Neo Cortex flieht. Nach gelungener Flucht haben sich Cortex und sein Handlanger Nitros Brio ein neues Versuchsobjekt ausgewählt: Crashs Freundin, Tawna! Die Aufgabe ist klar: Wir müssen sie retten!


Bewertung

Der Weg führt uns über drei unterschiedliche Inseln, die jeweils in einzelne Level eingeteilt sind. Somit stellen die Inseln die "Overworld" dar, die man bereits aus  Spielen wie bspw. Super Mario Bros. 3 kennt. Allerdings gibt es nur einen Weg, Level überspringen ist nicht möglich.
Die Level selbst sind sehr linear, dafür aber abwechslungsreich. Zum einen gibt es Level im Dschungel, bei anderen widerum muss man in Indiana Jones Manier einem rollenden Felsblock entkommen. Die späteren Level sind eher technisch und industriell angehaucht. Neben den normalen Leveln muss man sich meistens bei der Mitte und am Ende einer Insel mit einem Boss rumärgern.

Die Grafik ist für die damalige Zeit gelungen. Sie ist farbenfroh, alles, was sich bewegt, ist dreidimensional und das Spiel läuft flüssig. Natürlich sind die Level sehr linear, man hat kaum Bewegungsfreiheit, von daher konnte man die ganze Kapazität auf das wenige Gesehene bündeln. Aber lieber so, als Open World Spiele mit Strichmännchen!
Der Soundtrack ist wirklich top! Viele der Stücke kann ich mitsummen und haben Ohrwurmfaktor. Die Stücke orientieren sich thematisch an der Art der Level.

Kommen wir nun zum wichtigsten, dem Gameplay. Das Spiel gehört zu den ersten 3D Jump & Runs die es gab und hat somit eine Art Pionier-Rolle: Es legt Standards für die Zukunft fest, allerdings konnte es sich auch bei keinem anderen Spiel Fehler abgucken, um es selbst besser zu machen. Keine leichte Rolle..die Steuerung ist aber gelungen. Viel kann man nicht machen: Man kann springen und sich mit einer Drehung zur Wehr setzen. Außerdem hat man bei den meisten Gegnern die Möglichkeit, auf deren Kopf zu springen um diese zu besiegen. Mehr braucht man aber auch nicht, um Spaß zu haben. Wenn man das Spiel einfach nur Durchkloppen will, reicht dies auch aus, um die Level zu schaffen. Allerdings wird der Spielfortschritt in Form einer Prozentanzeige angegeben, die nach dem Abschließen des Spiels bestimmt nicht 100 betragen wird, denn es gibt noch einiges zu tun. Meiner Meinung nach macht das folgende das Spiel erst richtig interessant...

In jedem Level gibt es Kisten. Diese sind zum einen gefüllt mit Leben und Wumpafrüchten. Wenn man 100 dieser Früchte sammelt, erhält man widerum ein Leben. Grundsätzlich gibt es davon mehr als genug. Da die Leben aber nach dem Laden eines Spielstandes zurückgesetzt werden (ich glaube, man hat dann 5 Versuche) ist es doch schön, wenn man sie immer wieder aufladen kann. Das speichern ist auch nicht immer möglich. In den Kisten befinden sich nämlich auch noch verschiedene Icons. Die Tawna Icons transportieren uns in ein Bonus Level. Wenn wir dieses schaffen, haben wir die Möglichkeit zu speichern. Die N. Brio Icons bringen uns ebenfalls in ein Bonuslevel. Diese sind allerdings schwerer, die Speichermöglichkeit besteht nach dem Absolvieren nicht. Zu guter letzt gibt es noch die Cortex-Icons. Wenn wir drei Stück von ihnen einsammeln, kommen wir in eines von insgesamt zwei Bonusleveln. Nach dem erfolgreichen Abschluss erwartet uns ein Schlüssel, mit dem wir neue Level freischalten können.

Aber auch das ist noch nicht alles. Es fehlt noch der entscheidene Faktor, der den Schwierigkeitsgrad des Spieles in die Höhe schnellen lässt. Unter normalen Umständen ist das Spiel wirklich leicht. man hat es bestimmt nach 3-4 Stunden durch. Für die 100% ist es allerdings erforderlich, in jedem Level den Edelstein einzusammeln. Dieses bekommt man, wenn man in einem Level alle Kisten zerstört...was sich eigentlich leicht anhört und auch ist. Das Spiel hat sich aber eine Gemeinheit einfallen lassen: Nach dem Verlust eines Lebens sind alle zerstörten Kisten wieder da! Das heißt, um einen Edelstein zu bekommen, muss man innerhalb eines Levels alle Kisten finden (einige sind auch wirklich böse versteckt!), sie zerstören und dabei darauf achten, dass man nicht das Zeitliche segnet! Problematisch wird es, sobald Checkpoints ins Spiel kommen: Wenn man nach der Aktivierung des Checkpoints ein Leben verliert, kann man das Level von vorne beginnen. Das heißt: Level verlassen, Ladepause, Level betreten, Ladepause, nächster Versuch. Spätestens beim fünften mal ist das echt frustrierend! Dafür ist es um so befriedigender, wenn man sich einen Edelstein erkämpft hat. Hinzu kommen die beiden geheimen Level, wovon es eines wirklich in sich hat (fumbling in the dark!!!).  
Wenn man die 100% anstrebt, wird sich die Spielzeit mindestens verdoppeln. Somit kommt man auf 6-8 Stunden, was für so ein Spiel meiner Meinung nach in Ordnung ist. Danach hat man es sich aber auch verdient, dass 100% Ende ansehen zu dürfen...ein nettes Feature! Somit wird man wenigstens dafür belohnt, sich durch das Spiel gekämpft zu haben!

Zusammengefasst hat dieses Spiel wirklich eine gute Basis für weitere Spiele dieses Genres gelegt. Es ist aber nicht perfekt: Für Leute, die Spiele nur durchspielen, um es durch zu haben, ist das Spiel wirklich zu kurz.  Es sind zwar zahlreiche abwechslungsreiche Level enthalten, diese sind in der Regel aber alle ziemlich kurz. Auch ist die Kollisionsabfrage teilweise wirklich fraglich, vor allem, wenn man versucht, einen Gegner durch einen Kopfsprung zu erledigen. Manchmal fragt man sich selbst, wie man das überlebt hat. In anderen Situationen fragt man sich, warum der Gegner lebt und Crash nicht! Aber ok, es ist ein altes Spiel. Viel mehr zu meckern habe ich eigentlich nicht. Mir gefallen auch die linearen Level, was für viele als weiterer Schwachpunkt angesehen werden könnte.
Dennoch ein wirklich gutes und kurzweiliges Spiel, was auch heute noch Spaß macht! Genau das richtige für zwischendurch!


Fazit: Gut


Der erste Durchgang dieses Lets Plays war wirklich ein Krampf! Bei meinem Replay nach meinem Umzug bin ich allerdings ziemlich gut durchgekommen und war über zwei Stunden schneller. Von meiner Entwicklung her defintiv eines der bedeutensten Projekte!

Dienstag, 5. Januar 2010

007: Oddworld - Abe`s Oddysee

System: Playstation 1
Videos: 52
Dauer: 8:37:48
Uploadzeitraum: 05.01.2010 - 19.01.2010

Link zur Playlist:  Hier!
Link zum Replay: Hier!

Vorgänger/Nachfolger:

Oddworld - Munch`s Oddysee
Oddworld - Stranger`s Wrath   



Gedankenmüll zu diesem Projekt

Oh man...für mich war es so klar, dass ich dieses Spiel zeigen werde, falls ich zum Lets Player werden sollte! Das Spiel ist einfach nur...hach...es ist einfach nur schön! Zunächst einmal meine Vorgeschichte zu diesem Spiel...
Zum Weihnachtsfest 1997 haben meine Brüder und ich eine PS1 bekommen. Dabei waren noch zwei Spiele, G-Police und Command & Conquer - Alarmstufe Rot. Diese Spiele haben mich zu diesem Zeitpunkt aber nicht so sehr interessiert...deshalb beschäfigte ich mich erstmal mit der mitgelieferten Demo CD. Schon vorher hatten wir einmal eine PS1 ausgeliehen, mit dabei Resident Evil und zig Demos. Auch hier haben es mir die Demos eher angetan als der Horrorklassiker.
Ich habe die Demo eingelegt und war schon von der Einführung begeistert! Diese Musik, dazu die visuellen Einflüsse. Man muss bedenken, dass ich zu diesem Zeitpunkt nur Amiga-Grafik gewohnt war. Deshalb haben mich die Demo Spiel, Videos und Animationen umso mehr beeindruckt!
Unter anderem war auch Oddworld - Abe`s Oddysee auf dieser CD enthalten. Ich habe zwar jedes Spiel der Demo mehrmals durchgespielt, Abe hatte aber auf unerklärliche Weise eine besondere Wirkung auf mich...ich weiß auch nicht wieso. vielleicht wegen der Kreaturen oder wegen der schönen Introsequenz...ich weiß es nicht.
Ich weiß nur, dass ich mit dem spiel überhaupt nicht zurecht kam. Leider waren alle Spiele der Demo auf Englisch, was ich zu dem Zeitpunkt erst seit wenigen Monaten gelernt habe. Somit habe ich nichts von dem Spiel gecheckt. Ich wusste nicht, was zu tun war. Da es auch keine Attacken oder ähnliches gab, wusste ich nicht, wie ich weiterkomme, bis sich einer meiner Brüder mal an das Spiel gewagt hat. Er fand heraus, das man mit dem Chanten die Kontrolle über die Gegner erlangen kann. Nun war ich in der Lage, die Demo zu beenden. Gereicht hat es mir aber nicht, ich wollte unbedingt mehr sehen. Circa einen Monat später, zu meinem elften Geburtstag, bekam ich das Spiel geschenkt und das Schicksal nahm seinen Lauf..
Die beiliegende Anleitung unterrichtete mich über weitere Kreaturen. Wann, wo und weshalb ich sie treffen werde war mir schleierhaft. Ich wusste nur, dass ich sie treffe! Kommen wir aber zunächst einmal zur Story.

Wir sind Abe, ein Mudokon, der in der Fleischverarbeitungsfabrik namens Rupture Farms arbeitet. Geführt wird diese Farbik von Mullok dem Glukkon. Die Geschäfte scheinen allerdings nicht mehr allzu lange gut zu laufen, denn die "Rohstoffe" aus denen die zu verkaufenden Produkte hergestellt werden, sind vom aussterben bedroht. Also muss man nach einer Alternative suchen...was liegt näher, als die eigenen Angestellten in Form von Fleischprodukten anzubieten? Zu diesen gehört auch Abe, der unfreiwilligerweise zugehört hat, wie die Glukkons diesen Plan schlossen. Abe muss fliehen und seine Kameraden retten. Allerdings stellen sich uns zahlreiche Hindernisse in den Weg...als diese Flucht gelingt, erfahren wir etwas über geheimnisvolle Kräfte der uralten Stämme, die die finsteren Pläne der Glukkons verhindern können.

Ich habe das Spiel gesuchtet...ich war schlecht, trotzdem kam ich vom Spiel nicht weg. Stundenlang habe ich teilweise an der gleichen Stelle gehangen, die Motivation ging nie flöten...bis ich das Spiel durchgespielt habe und das schlechte Ende erhielt. Die Motivation wurde dann durch meinen Ehrgeiz ersetzt. Unmittelbar nach dem schlechten Ende begann ich das Spiel von vorn, um das gute Ende zu Gesicht zu bekommen..und ich habe es geschafft!


Bewertung

Der erste Blick lässt das Spiel wie ein 08/15 Jump & Run in 2D wirken. Doch ein entscheidenes Spielelement hebt sich von der Masse der Genrekollegen ab: Gamespeak. Dieses Feature ermöglicht die kontrollierte Kommunikation zwischen den Charakteren. Ok, es beschränkt sich nur auf wenige Worte, trotzdem gab es nichts vergleichbares. Mit Hilfe der Gamespeak Funktion sind wir in der Lage, den freundlich gesinnten Mudokons zu helfen. Außerdem kann man so auch Gegner ablenken.
Eine weitere Besonderheit in diesem Spiel ist das Chanten. Damit kann man die Kontrolle über die Handlanger der Glukkons, die Sligs, erhalten. Diese sind mit einem Maschinengewehr ausgerüstet, womit es möglich ist, bestimmte Bereiche von Gegnern zu säubern. Wenn man nun den Weg freigeräumt hat, kann man den kontrollierten Slig in die Luft jagen! Des Weiteren haben auch die Sligs ihre eigene Sprache. Damit kann man zum einen die Slogs (Hundeartige Wesen) rumkommandieren oder rumstehenden Mudokons sagen, dass sie in Deckung gehen sollen. Das ist auch bitter nötig, ansonsten wäre man selbst für einige Opfer verantwortlich!
Abgesehen von den vorgenannten Gefahren, Gesellen sich noch die aus dem Intro bekannten Scrabs und Paramites hinzu. Dies sind uralte, instinktgesteuerte Wesen, die alles vernichten, was sich in ihr Territorium wagt! Über diese Gegner kann man keine Kontrolle erlangen. Mit Hilfe des Chantens kann man diese allerdings kurzzeitig aufhalten.
Ansonsten gibt es zahlreiche andere Dinge die uns töten können wie Fleischsägen, Strombarrieren, Fledermäuse, Abgründe oder auch das Elum! An sich ist es einer der wenigen Freunde die wir haben, wer aber die Videos gesehen hat weiß, warum ich es eher als Gefahr ansehe.
Wie man schon jetzt bemerkt, kann man in diesem Spiel wirklich gut sterben! Die Tatsache, dass man sich nicht direkt wehren kann, macht es auch nicht unbedingt einfacher. Die Krönung ist allerdings, dass man sich nicht nur darauf konzentrieren muss, nicht zu sterben, sondern das es darauf ankommt, die 99 Mudokons zu retten! Man muss eigentlich nur mindestens 50 Stück retten, um das gute Ende bestaunen zu können. Aber selbst das habe ich beim ersten mal nicht geschafft. Viele der Mudokons befinden sich nämlich in versteckten Bereichen, die erstmal gefunden werden müssen. Wenn diese gefunden sind, muss man erstmal schauen, wie man diese retten kann.
Also kommt es bei dem Spiel nicht nur auf die Geschicklichkeit an. Hirn und gutes Timing sind ebenfalls gefragt, vor allem, wenn man versucht, alle 99 Mudokons zu retten! Das habe ich in meinem Lets Play auch versucht und geschafft! Das ist mir vorher noch nie gelungen. Mein Gott, war ich stolz...
Die Steuerung sieht auf dem ersten Blick komplizierter aus als sie ist. Wir können rennen, springen, rollen, schleichen, furzen, pfeifen und chanten. Viele der Eingaben bestehen aus Kombinationen der Schultertasten mit den vier Haupttasten bzw. dem Steuerkreuz. Dabei reagiert die Steuerung sehr direkt.

So viel zum Gameplay! Kommen wir nun zur Grafik. Das Spiel besteht aus einzelnen vorgerenderten Screens die in Sidescroller-Manier in einander übergehen. Das Spielgeschehen wird aus einer etwas entfernten Perspektive dargestellt. Wenn sich nach Explosionen verschiedene Körperteile von Lebewesen auf die Kamera zu bewegen, merkt man, wie verpixelt die Grafik eigentlich ist. Stören tut es mich aber nicht. Die verschiendenen Umgebungen sind mit sehr viel liebe zum Detail gerendert worden, wirklich alles ist schön anzusehen, egal ob dreckige Fabrik, gehemnisvolle Tempel oder eine zugewucherte Wildnis. Bei jedem Spieldurchgang fällt immer ein neues Detail auf! Genau so viel Mühe gaben sich die Entwickler mit den Animationen. Im Gegensatz zu den bereits wirklich guten Animationen von Heart of Darkness, wirken die Bewegungen bei Abe und den anderen Charakteren viel flüssiger. Der Höhepunkt sind allerdings die Cutscenes: Diese sind zwar nicht so umfangreich wie die von Heart of Darkness, dafür aber, wie bei den
Animationen, flüssiger. Auch sieht die allgemeine Grafik in den Sequenzen mit den Effekten meiner Meinung nach besser aus. Diese Tatsachen in Kombination mit der komplett in deutsch gehaltenen Synchronisation und dem poetischen Einschlag machen die Cutscenes wirklich zu einem Erlebnis! In dieser Form taucht man wirklich gerne in die Spielewelt ein!
Die musikalische Untermalung plätschert mehr oder weniger vor sich hin. Die Musikstücke sind allerdings immer sehr passend zur Umgebung und zur Spielsituation ausgewählt worden, was die Atmosphäre steigert. Als prägend würde ich die Musik aber nicht bezeichnen. Punkten kann das Spiel aber in der bereits erwähnten Synchronisierung. Die Sprecher machen ihren Job wirklich gut!
Der Umfang des Spieles beläuft sich beim ersten normalen Durchgang auf schätzungsweise 5 - 7 Stunden. Wenn man danach das Bestreben hat, alle Mudokons zu retten, kann es schon etwas länger dauern! Ich denke auch, dass es wirklich nur wenige Leute schaffen, die ganzen versteckten Mudokons beim ersten Durchgang zu finden, da schon im ersten Screen ein versteckter Bereich liegt (beim ersten Durchgang wusste ich nicht mal etwas von versteckten Bereichen)! Vorausgesetzt, man benutzt keine Hilfen. Somit ist definitiv ein Wiederspielwert vorhanden, da man auch für 99 gerettete Mudokons belohnt wird! Abgesehen davon gibt es auch zwei Endsequenzen. Auch das könnte zum erneuten Durchspielen motivieren (ich hatte keine andere Wahl, da ich im ersten Durchgang das schlechte Ende hatte!).

Es tut mir wirklich im Herzen weh, bei diesem schönen Spiel nach etwas Negativem zu suchen...hm....ok. Der Schwierigkeitsgrad ist teilweise echt knackig. Hinzu kommt, dass mit Rücksetzpunkten nicht gerade um sich geworfen wurde. Somit wird man einige Bereiche sehr oft zu Gesicht bekommen. Vor allem wenn man sich teilweise die KI anschaut. Manchmal reagieren die Mudokons zu spät oder gar nicht auf die für die Rettung wichtige Kommunikation. So kann schonmal der ein oder andere Freund das zeitliche segnen! Wenn man dann nicht den Freitod wählt, kann man die 99 Mudokons nicht mehr erreichen. Mehr fällt mir eigentlich nicht ein...

Im großen und ganzen gehört dieses Spiel für mich zu den bedeutendsten Klassikern für die PS1. Wenn ihr es irgendwo seht, kauft es euch!! Auch heute noch gehört das Spiel definitiv zu den besten Spielen für die PS1. 

Fazit: Sehr gut


Wie bereits erwähnt, habe ich das Spiel vorher nie zu 100% geschafft gehabt. Mit dem Lets Play habe ich auch hier ein längst fälliges Kapitel in meinem Leben abgeschlossen. Es war eigentlich schon fast klar, dass zu diesem Spiel ein Replay folgen würde. Dieses Replay war mein erstes Projekt nach meiner Umzugspause und wurde als eines der wenigen Replays als normales Projekt abgehandelt.